DIE LEIDEN DER JUNGEN WERTE

Junges Schauspielhaus Hamburg


Fotos: Sinje Hasheider
“FÜR DIE HEARTBREAKER UND DIE BROKEN HEARTED.”

Vor genau 250 Jahren veröffentlichte Johann Wolfgang Goethe seinen berühmten Briefroman über die tragische Liebe des jungen Juristen Werther. Der Text wird in kürzester Zeit zum Bestseller, sein Autor zum europäischen Shootingstar der Literaturgattung des Sturm und Drang. In nur vier Wochen verfasste der damals 24-Jährige die Geschichte eines jungen Menschen, der an der scheinbaren Unendlichkeit seiner Liebe und ihrer Unerfülltheit zugrunde geht. Goethe liefert damit das literarische Manifest einer jungen Generation von hoffnungslos Liebenden. Manche identifizierten sich so sehr mit dem Werk, dass sie dem sogenannten Werther-Fieber erlagen, sich nach der Lektüre wie Werther kleideten oder gar, seinem Vorbild folgend, Suizid begingen. Und auch eine junge Generation der Gegenwart kommt nicht so einfach an Werthers Gefühlen vorbei, da sie oftmals im Deutschunterricht mit seiner Besessenheit und seinem Weltschmerz konfrontiert wird. Aber wie blicken sie heute auf diese einst so einflussreichen Zeilen?

In einer Überschreibung von Goethes Klassiker, gespielt und mitentwickelt von Menschen zwischen 16 und 21 Jahren, wird dieser als Archiv von Werten und Idealen verstanden. Ist Liebe wirklich ein zeitloses Gefühl oder gibt es einen generationsspezifischen Blick auf sie? Verfestigen sich in der Geschichte von Werther und Lotte Vorstellungen von Romantik und Beziehung, die vielleicht auch überholt sind? Vielleicht leiden bei einer Lektüre im 21. Jahrhundert ja vielmehr die Werte als der Werther. 

Premiere: 29.11.24 / Junges Schauspielhaus Hamburg

Ermöglicht durch die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS



Fotos: Sinje Hasheider


Mit: Balach Baloch, Hema Böckelmann, Lena Domagk, Ella Kiesel, Aleksandra Moll, Jette Specht,
Ilja Vidanov, Ylvi Weber

Regie: Till Wiebel
Bühne und Kostüme: Karlotta Matthies
Musik: Nico-Alexander Wilhelm
Licht: Mathias Wicher
Regieassistenz: Nina Quast





Hamburger Abendblatt

„Viel pointiert ironisches Spiel ist zu sehen, mit schönen Momenten der Wahrhaftigkeit – auch mal der Heiterkeit. Bis zu dem Moment, an dem es darum geht, dass man an der Liebe auch „zugrunde gehen“ kann.  Ein herausforderndes Thema auf einer Theaterbühne. […] In dieser klugen Inszenierung werden alle Gefühle benannt und ernst genommen und das hat etwas ungemein Befreiendes. So frisch, inspirierend und anregend hat man den Werther selten verhandelt gesehen.“ 

Annette Stiekele
Theaterzeit Hamburg

„Was sie hier gesehen haben, ging sie etwas an. Deshalb an alle jungen Menschen: Nichts wie hin! Es ist großartig!“ 

Susanne Oehmsen