SCHWANENSEE

Stellwerk Weimar
Eingeladen zum Tanztreffen der Jugend 2021, Berliner Festspiele
Eingeladen zum Bundestreffen “Jugendclub
s an Theatern” 2021

Fotos: Dave Großmann

„Schwanensee“ zur Musik von Pjotr Iljitsch Tschaikowski ist das berühmteste Ballett aller Zeiten. Kein Stück der Tanzgeschichte ist bekannter als die Legende um Odette und Odile, den grazilen weißen und den bösartigen schwarzen Schwan. Das Stück ist der Inbegriff einer klassischen Ballett-Tradition zwischen absoluter Disziplin und perfekter Schönheit. Unsere Version von „Schwanensee“ wirft einen kritischen Blick auf eben diese Bilderwelt, auf ihre Regeln, Ästhetik und Ausschlusskriterien.

Wie müssen wir eine sexistische Geschichte anders erzählen, in der verschiedene Frauen vorgeführt werden und ein Prinz sich zum Geburtstag eine von ihnen aussuchen darf? Warum reden die Figuren nicht einfach mal miteinander? Was ist überhaupt Tanz? Und ab wann ist man eigentlich ein*e gute*r Tänzer*in? Dieser „Schwanensee“ ist die Untersuchung eines Klassikers, der mit seiner Aufführungstradition irgendwo im 19. Jahrhundert stecken geblieben zu sein scheint. Eine tänzerische Abrechnung mit dem Mythos.


Premiere: 29.06.21 /  Stellwerk Weimar


Fotos: Dave Großmann

Mit: Melanie Heyne, Ronja Naujoks, Leonie Naujoks, Yara Planer, Silas Weih, Merle Zurawski

Regie und Konzept: Till Wiebel
Produktionsassistenz: Anna Lorber, Friederike Fischer





Jurybegründung Tanztreffen der Jugend 

“Ein Stück über Tanz wollten sie machen, auch oder gerade weil sie wenig Erfahrungen auf diesem Gebiet hatten. (...) Dafür haben sie ein spannendes Inszenierungskonzept gefunden. Kein tänzerischer Bewegungsablauf innerhalb des Stücks ist durchchoreografiert. Jede Bewegung wird frei improvisiert oder live im Moment kopiert. Das erfordert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit. Es ist zu spüren, dass stets genau hingeschaut wird. Es gibt nicht den Anspruch, perfekt synchron zu sein, aber alle haben den Anspruch, ihr Bestes zu geben. Klare Verabredungen schaffen einen Freiraum, in dem jede*r nach persönlichen Fähigkeiten agieren kann. Bilder entstehen neu, es bleibt spannend und frisch für Performer*innen und Publikum. Freuen wir uns auf ein weiteres Mal „Schwanensee“ – berührend, humorvoll und sehr anders!

Silke Gerhardt