ES BLA EINMAL
Auftragswerk für das Theater Konstanz
Ausgezeichnet mit dem “Nah Dran!”-Stipendium
Vorauswahl für den Deutschen Kindertheaterpreis


UA: Theater Konstanz / 02.03.24 / Regie: Paola Aguilera
Cammerspiele Leipzig / 04.12.24 / Regie: Annika Schäfer


Fotos: Fiona Mentzel / FIZU STUDIO

“UND WEIL SIE NICHT GESTORBEN SIND, ERZÄHLEN SIE NOCH HEUTE.”

Abseits unserer Welt gibt es einen ganz und gar geheimen Ort, der einer einfachen Regel folgt: Wird in einer Erzählung etwas fehlerhaft ausgesprochen oder falsch verstanden, so verschwindet es aus seiner ursprünglichen Geschichte und landet im Schwappseits, dem mysteriösen Land der Missverständnisse. Hier finden sie ihr Ende, die personifizierten Flüchtigkeitsfehler, ungewollten Buchstabendreher, unbezwungenen Zungenbrecher und ausufernden Fantasien. So auch die Protagonistin des Stücks, das Brotkäppchen. Gerade ist es noch in menschlicher Gestalt durch den Wald gelaufen um die kranke Großmutter zu besuchen, da wacht es plötzlich auf, findet sich zu ofenfrischem Brot verwandelt und begegnet abstrusen Gestalten. Da gibt es beispielsweise den Forschkönig oder die kleine Meerjungsau. Eins ist klar: Brotkäppchen muss unbedingt einen Ausweg aus dem Schwappseits und zurück in die eigene Geschichte finden, schließlich liegt die eigene Großmutter krank im Bett und muss unbedingt versorgt werden. Dabei muss es sich allerdings auch den bösen Mächten stellen, die in dieser Parallelwelt das Sagen haben. Zum Glück stehen ihr die Geschöpfe des Schwappseits zur Seite.

Es bla einmal erzählt von den vermeintlichen Mängelexemplaren dieser Welt und ist jenen gewidmet, die sich immer ein bisschen missverstanden oder selbst wie ein Missverständnis fühlen. Das fehlerhafte Wort und die Misskommunikation werden hier zum Ausgangspunkt für einen ganz eigenen Kosmos voller liebenswerter Kreaturen. Dabei befragt es den Stellenwert und die Tradition des Märchens im Theater für junges Publikum.


Fotos: Mim Schneider


Trailer: Siegerbusch Film






Leipziger Volkszeitung

Man darf sich fragen, ob das überstrapszierte Wortspiel-Konzept auch noch auf die Theaterbühne getragen werden muss.  Zumindest bis man Till Wiebels Kinderstück “Es bla einmal” kennengelernt hat. Wiebel nutzt zwar den bekannten Mechanismus,  findet darüber aber zu einer funktionierenden Geschichte mit Botschaft.  (...) Damit wird  “Es bla einmal “ nicht zuletzt ein Stück über einen Lieblingsbegriff der  Gegenwartspädagogik: Selbstwirksamkeit.  Allerdings witzig verpackt und ohne Zeigefinger-Attitüde.“

Dimo Rieß

Südkurier

“Das Ergebnis des Auftragswerks für ab Achtjährige ist das vor Ideen überquellende Stück. (...) Das Schöne an den neu gedachten Märchenfiguren ist, dass sie so menscheln. (…) „Es bla einmal“ ist eine fetzige Nummernrevue und die Unternehmung, mit Spaß zum Nachdenken anzuregen. 

Maria Schorpp