EPIC FAIL

Junges Schauspielhaus Hamburg
Eingeladen zum Theatertreffen der Jugend 2018, Berliner Festspiele


Fotos: Sinje Hasheider

Kassandra kann die Zukunft sehen und warnt vor dem trojanischen Pferd, wurde aber mit einem Fluch belegt, so dass niemand ihren Vorhersagen glaubt. Ikarus fliegt zu nah an die Sonne heran, versengt seine Flügel und stürzt hinab ins Meer. Odysseus irrt jahrelang mit dem Schiff herum und findet nicht zurück nach Hause. Sie alle sind Figuren antiker Sagen, machen aber nur einen winzigen Teil der riesigen Fülle an schicksalhaften Erzählungen über Menschen, Götter und Ungeheuer aus, die uns in der griechischen Mythologie begegnen. Oft werden hier Geschichten rund um mutige Held*innentaten, siegreiche Kämpfe und abenteuerliche Reisen im großen Stil erzählt, dabei geht es jedoch immer auch um die Missgeschicke, Pleiten und Steine auf dem Weg. Der EPIC FAIL ist also nicht nur feste Größe der Jugendsprache und Internetkultur des 21. Jahrhunderts, sondern auch elementarer Bestandteil von jahrhundertealter Erzähltradition.

Gemeinsam mit einem jungen Ensemble von Spieler*innen zwischen 14 und 20 Jahren wollen wir uns in die Welt der griechischen Mythologie vorwagen und uns auf Momente des Scheiterns stürzen, in denen wir uns und eine gegenwärtige Gesellschaft erkennen können. Wo identifizieren wir uns mit den Figuren und ihren Schicksalen? Wo wollen wir von ihnen Abstand nehmen? EPIC FAIL wirft eine junge Perspektive auf alte Mythen, sucht im Scheitern nach der Selbstermächtigung und lässt junge Menschen zu den Erzähler*innen eines neuen Epos werden. 

Premiere: 12.01.24 / Junges Schauspielhaus Hamburg

Ermöglicht durch die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS




Fotos: Sinje Hasheider

Mit: Deyar Alkalash, Mahta Aminaei, Theresa Boadi, Tara Madelaine Grubac, Amber Hasselbach,
Lily Johanna Hinrichs, Dilara Meskine, Emmanuel-René Tomety

Regie: Yeşim Nela Keim Schaub und Lisa Pottstock
Bühne und Kostüme: Marthe Labes
Dramaturgie: Till Wiebel
Musik: Frieder Hepting
Licht: Tillmann Wulff





Hamburger Abendblatt

„Epic Fail ist ein eindrucksvolles Theaterexperiment. Das spielfreudige achtköpfige Ensemble zwischen 14 und 20 Jahren wagt einen frischen, heutigen Blick auf die schicksalhaften, antiken Sagen. Und lädt die eigenen Gedanken mit viel gekonnter performativer Energie auf.“

Hamburger Morgenpost

„Die Mitglieder aus dem Nachwuchs-Ensemble des „SchauSpielRaum“-Projekts müssen ihre eigene Stimme finden, und das tun sie im letzten Drittel des rund 50-minütigen Stücks. Denn sie selbst sind die Hoffnung und die Schmiede ihrer Zukunft. Eine einfache wie absolut gültige Schlussfolgerung!“
Die Junge Bühne

„Von dem angestauten Tatendrang zu künden, 
dieser Hilflosigkeit, sich einzubringen in die Gegenwart, also erwachsen zu werden, ist leidenschaftliches Anliegen der Protagonist:innen. Ihr Epic Fail. Wollen, aber nicht können. Nicht wissen wie.“

Hamburger Abendblatt

„Im Grunde verhandelt „Epic Fail“ die Macht der Erzählungen. Wer darf wessen Geschichte erzählen? Wer wird wahrgenommen und gehört? Diese kraftvoll aufspielende Gemeinschaft gibt dazu scheinbar einfache aber wirkungsvolle Denkanstöße. Und auf einmal eröffnet sich eine Zukunft, die es zu gestalten gilt.“